Baby-Waschmittel
von Claudia Ohnesorg-Csik

Welches Waschmittel verwendet man am Besten für das Baby bzw. dessen Wäsche und welche Einstellungen wählt man bei der Waschmaschine? Hier die wichtigsten Empfehlungen vom Experten.
Wie findet man ein geeignetes Baby-Waschmittel?
Zahlreiche Waschmittelhersteller bieten spezielle Baby-Waschmittel, also Waschmittel die ausdrücklich an die Erfordernisse von Babywäsche angepasst sind. Dies bedeutet natürlich noch lange nicht, dass ein Waschmittel wirklich gut ist und letztendlich ist es für Eltern nicht so einfach aus dem umfangreichen Angebot ohne eigenes Labor ein passendes Produkt zu finden.
Worauf sollte bei der Wahl des richtigen Waschmittels für Babykleidung geachtet werden?
- Hautfreundliche Produkte
Um die Babyhaut zu schonen sollte ein mildes Waschmittel, wenn möglich ohne Duftstoffe, gewählt werden, das besonders für empfindliche Haut geeignet ist und daher vor Hautirritationen schützt.
Achtung: Wenn ein Waschmittel als Baby-Waschmittel gekennzeichnet ist, heißt das nicht automatisch, dass es auch frei von schädlichen Inhaltsstoffen ist. Selbst Baby-Waschmittel sensitiv enthalten manchmal bedenkliche Inhaltsstoffe wie Stabilisatoren, Palmöl oder pflanzlichen Alkohol. - Hat der Hersteller tatsächlich Erfahrung in der Produktion von Waschmitteln?
Vermehrt findet man Hersteller verschiedener Kategorien von Babyprodukten, welche nun auch ein Baby-Waschmittel anbieten. In diesem Fall muss man annehmen, dass er das Produkt von einem anderen Unternehmen produzieren lässt, was für sich allein noch kein Qualitätskriterium ist, aber die Frage des tatsächlichen Produzenten somit nicht mehr nachvollziehbar ist. - Anwendungsformen von Waschmitteln
Vollwaschmittel gibt es in Form von Pulver, Perlen oder auch flüssig.
Entscheidend für die Tatsache ob sich das Produkt als Baby-Waschmittel eignet, ist hier aber weniger die Anwendungsform, da sich diese im Ergebnis meistens nur um Nuancen unterscheiden. Vielmehr ist hier auf die Inhaltsstoffen und deren Hautverträglichkeit zu achten, was sich meistens in Bezeichnungen wie "Sensitiv" äußert. - Kontrolle der Inhaltsstoffe
Die ausschließliche Verwendung hypoallergener Waschmittel kann das Risiko allergischer Reaktionen deutlich reduzieren, und sollte gerade bei Neurodermitis verwendet werden. Sensitiv Waschmittel verbinden perfekte Reinheit mit schonendem Umgang mit der Wäsche und der Haut. - Dermatologische Tests
Als Anhaltspunkt für die geeignete Auswahl eines Baby-Waschmittels kann das Vorliegen von dermatologischen Testungen herangezogen werden.
Zum Beispiel zertifizieren DAAB ( Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. ) oder ECARF (European Centre for Allergy Research Foundation) Produkte als haut- und allergikerfreundlich.
Darüber hinaus erkennt man als Baby-Waschmittel geeignete Produkte daran, dass ausschließlich speziell entwickelte haut- und allergikerverträgliche Duftstoffe verwendet werden und sie frei von Farbstoffen sind.
Entsprechende Auslobungen sollten unbedingt auf der Verpackung vorhanden sein.
Das richtige Waschen von Babykleidung
Da die Babyhaut nur um ein Drittel so dick ist wie die Erwachsenenhaut, reagiert sie natürlich sensibler auf die verschiedensten Produkte und Textilien. Umso wichtiger ist es, die Kleidung richtig zu waschen und zu behandeln.
1. Waschmitteldosierung
Um die Umwelt zu schonen, Ablagerungen in den Textilien und in der Maschine zu vermeiden und auch um Geld zu sparen, sollte man unbedingt die Dosierungsangaben des Herstellers beachten: auf der Verpackung steht immer die zu verwendende Waschmittelmenge je nach Waschmenge, Verschmutzungsgrad und Wasserhärte. Mehr Waschpulver macht die Wäsche nicht sauberer oder hygienischer.
Zwei Ausdrücke werden im Zusammenhang mit den Dosierangaben immer wieder verwendet: nämlich die Wasserhärte und der Verschmutzungsgrad.
- Wasserhärte:
Was bedeutet Wasserhärte überhaupt?
Vereinfacht gesagt ist sie ein Maß für den Anteil an Kalk im Wasser, weswegen man auch gerne bei hartem Wasser von sehr kalkhaltigem Wasser spricht. Wer es ganz genau wissen möchte kann die Details zu den Härtebildner im Wasser, bei ÖVGW, der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach nachlesen und dort auch eine grobe Information zu den Härtegraden in einigen österreichischen Regionen erhalten bzw. bieten auch die einzelnen Gemeinden detaillierte Informationen an (am Beispiel Wiens mit Werten auf Bezirksbasis).
In Österreich sowie auch in Deutschland wird die Wasserhärte in “Grad deutscher Härte (°dH)” gemessen. In Österreich kann dieser zwischen den Werten 2 und 20 liegen.
Wie definiert sich hartes oder weiches Wasser?
Härtebereich | °dH |
---|---|
weich | weniger als 10 °dH |
mittel | 10,0 bis 16 °dH |
hart | mehr als 16 °dH |
Quelle: Gemeinde Wien
Die Einschätzung wo die Grenzen zwischen den Härtebereichen liegen weichen je nach Quelle ein wenig ab. Im Zweifelsfall sollte man aber auf lokale Definitionen, wie hier jene der Gemeinde Wien, zurückgreifen.
Einstellung der Wasserhärte an der Waschmaschine:
einige Geräte bieten die Möglichkeit, die Wasserhärte direkt einzustellen. In diesem Fall sollte man die Dosierung für normale Härte verwenden. Eine zusätzliche erhöhte Dosierung ist dann nicht notwendig und auch nicht zu empfehlen.
- Verschmutzungsgrad:
Ist der Maß der Verschmutzung der Wäsche. Es wird in drei Verschmutzungsgrade unterschieden. Je höher der Verschmutzungsgrad desto höher sollte die Waschmitteldosierung sein.
Verschmutzungsgrad | Beispiele |
---|---|
leicht | keine erkennbaren Verschmutzungen oder Flecken |
normal | sichtbare Verschmutzungen oder leichte Flecken zB. Milchreste, Spuckflecken, leichte Breiflecken |
stark | starke Verschmutzungen oder Flecken zB. Essensreste,... |
sehr stark | deutliche Verschmutzungen oder Flecken zB. Stuhlflecken,... |
2. Die richtige Beladungsmenge
Die Waschmaschine sollte nicht zu voll beladen, sondern eher locker ganzgefüllt werden. So kann das Wasser besser frei zirkulieren und das Waschmittel von der Wäsche besser abspülen.
Um die Umwelt und auch die Geldbörse zu schonen, sollte die Waschmaschine aber nicht auch nicht zu leer beladen werden. Um sie voll auszulasten sollte noch eine Hand locker darüber passen.
3. Der passende Waschgang
Die Waschtemperatur nach den Angaben der Waschanleitung in den Textilien wählen. Der Waschzyklus sollte nicht unterbrochen oder gekürzt werden, damit alle Produktrückstände vollständig entfernt werden können. Ein Kurzprogramm verwendet weniger Wasser zum Waschen. Bei Unsicherheit kann das Kurzprogramm wiederholt werden oder die Funktion "längerer Waschgang" gewählt werden.
Bei Babys, die unter Neurodermitis leiden, ist ein gründliches Durchspülen der Wäsche besonders wichtig, damit keine Waschmittelreste verbleiben, die die zarte Babyhaut reizen könnten. Vielen Waschmaschinen haben dafür einen extra Spülgang.
4. Trocknen
In der Luft getrocknete Wäsche ist normalerweise die beste und gemütlichste Möglichkeit. In der Heuschnupfenzeit sollte jedoch darauf verzichtet werden. Denn dann heften sich die Pollen aus der Luft an die Wäsche an und diese können allergische Reaktionen beim Anziehen hervorrufen.
Bedeutung der Pflegesymbole
Pflegesymbole-ÜbersichtWICHTIGE FRAGEN & ANTWORTEN
Sollte Babykleidung separat gewaschen werden?
Nein, das ist nicht notwendig. Einfach mit der Wäsche der anderen Familienmitglieder
- sortiert nach Bunt-, Weiß- und Feinwäsche
- und nach wenig und stark verschmutze Wäsche getrennt
- nach Waschanleitung (Waschsymbole an der Kleidung) den benötigten Waschgang und die höchstzulässige Temperatur wählen und waschen.
Darf Babywäsche mit Weichspüler gewaschen werden?
Ja, da Weichspüler die Oberfläche der Kleidung glätten und dadurch weicher machen, können so Hautirritationen vermieden werden. Es gibt speziell entwickelte "Sensitiv" Weichspüler für empfindliche Haut, die sich besonders für Babys und Personen mit Allergien eignen.
Will man aber lieber auf Weichspüler verzichten gibt es folgende Varianten für weiche Wäsche:
- Trocknen im Wäschetrockner. Hier sollte aber unbedingt vorher geprüft werden, ob die Kleidungsstücke trocknergeeignet sind!
- Ein tolles Hausmittel für weiche Wäsche ist auch die Zugabe von ein wenig Essig beim Waschvorgang
- oder einfach die trockene Wäsche bügeln.
Kann Weißwäsche mit Waschmitteln aus dem Sensitiv-Bereich auch richtig weiß werden?
Natürlich! Produkte, die speziell für empfindliche Haut entwickelt wurden, erzielen auch reine weiße Waschergebnisse.
Wo kann man Sensitiv Produkte kaufen?
Sensitiv Produkte sind nicht nur in ausgewählten Geschäften erhältlich, sondern in einer Vielzahl an Geschäften, wie beispielsweise im Lebensmittelhandel, Supermärkten oder Drogeriefachhandel.
Müssen Allergiker auf Duftstoffe verzichten?
Nein, es gibt viele Personen mit Allergien die Waschmittel mit Duftstoffen, die auch für empfindlicher Haut verträglich sind, vertragen. Da jede Person sehr individuell reagiert, ist hier die eigene Verträglichkeit zu beobachten. Um das passende Produkt auswählen zu können werden ausgewählte Duftstoffe, die Allergien hervorrufen können, in Abstimmung mit EU-Richtlinien, in der hinteren Produktbeschreibung auf der Packung aufgezählt. So können Waschmittelbestandteile, auf die man negativ reagiert, schnell gefunden werden.
Müssen Allergiker auf Konservierungsstoffe verzichten?
Nein, müssen sie nicht. Für die Produktstabilität setzen einige Waschmittelhersteller Konservierungsstoffe in ihren Waschmitteln ein, um das Produkt und somit auch die Verbraucher vor Mikroorganismen wie Bakterien, Hefe- und Schimmelpilzen zu schützen.
Wichtig hierbei ist die ECARF Zertifizierung : diese bestätigt, dass ein Produkt als ein Waschmittel für Allergiker geeignet ist. Die ECARF Zertifizierung zeigt, dass nur eine sehr niedrige Dosierung zum Einsatz kommt, die unterhalb des Schwellenwerts der Menge liegt, die unerwünschte Reaktionen hervorruft. Zusätzlich wurde von der ECARF geprüft, dass die Konservierungsstoffe bei einer Maschinenwäsche bei normaler Beladung und Waschmitteldosierung. vollständig ausgespült werden.
Ist bei hartem Wasser ein zusätzlicher Wasserenthärter notwendig?
Da heutzutage die meisten Markenwaschmittel einen Wasserenthärten im Waschpulver integriert haben, ist es nicht notwendig. Die richtige Waschmitteldosierung je nach regionaler Wasserhärte ist aber wichtig um vor Kalkablagerungen zu schützen.
Goldene Regeln zum Thema Wäschewaschen für's Baby
- Wäsche sortieren nach weiß - bunt - fein.
- Die Pflegehinweise in den Textilien beachten.
- Babykleidung vor dem ersten Anziehen immer Waschen.
Erklärung: bei der Produktion der Kleidungsstücke können chemische Stoffe zum Einsatz kommen, die für Babys problematisch sein können, insbesondere, da sie gerne alles in den Mund stecken, was sie greifen können. Neu gekaufte Kleidung sollte daher immer vor dem ersten Anziehen ein- oder sogar zweimal bei höchstmöglicher Temperatur lt. Waschanleitung gewaschen werden um mögliche Fertigungsrückstände und Farbstoffe zu entfernen. Diese können nämlich zu Hautreizungen führen. Außerdem bewirkt das Waschen, dass die Textilien weicher werden. - Babybettwäsche
Bei der Babybettwäsche unbedingt ein hautfreundliches Material wie. zB. reine Baumwolle wählen, dass man bei 60-90° waschen kann. - Kuscheltiere waschen
Um Schadstoffe so weit wie möglich ausschließen zu können, sollte beim Kauf eines Kuscheltieres auf IVN-, GOTS-, Oeko-Tex-Standard-100-Siegel oder auf dem GS (Geprüfte Sicherheit)-Zeichen geachtet werden.
Vor dem ersten Verwenden Kuscheltiere auf jeden Fall nach Waschanleitung waschen und vor allen gut trocknen lassen, damit kein Schimmel entsteht (wenn trocknergeeignet am besten in den Trockner geben). Manche Waschmaschinen haben ein eigenes “Kuscheltiere”-Waschprogramm, sonst mit der Hand mit einem Flüssigwaschmittel waschen und dieses danach lang und gut ausspülen und auf ein Handtuch zum Trocknen legen.